Der Juli war 3 Monate lang (also gefühlt). Also gar nicht auf eine schlechte Art, er hat sich nur ewig angefühlt.
Arbeiten im Camper
Mein Ziel ist es, in ein paar Jahren phasenweise in einem Camper zu leben und zu arbeiten. Anfang Juli habe ich deswegen ausprobiert, ob und wie das für mich funktioniert.
Ich hatte einen VW T6.1 gemietet und ein paar Tage auf einem Campingplatz verbracht.
Fazit: Mag ich. Ich fand es vor allem einfacher, zwischen Arbeit und Freizeit hin- und herzuwechseln. Bei einem VW-Bus öffne ich einfach die Tür und bin draußen. Während es zu Hause für mein Gehirn manchmal zu viele kleine Schritte sind, um „mal schnell eben“ rauszugehen.
Was mich aber auch zu der Frage gebracht hat, ob ich es zu Hause für mich irgendwie einfacher machen kann? Ich werde experimentieren und (vielleicht) berichten.
Sichtbarkeit: Jetzt auch auf Social Media
Ich hatte ja letzten Monat schon geschrieben, dass Sichtbarkeit zur Zeit mein großes Thema ist. Auch weil es ein großer Schritt aus meiner Komfortzone ist.
In der letzten Juliwoche habe ich einen Business Account bei Instagram eröffnet. Ich bin dort jetzt unter @ira.schumann zu finden.
Nach den ersten Tagen bin ich zwiegespalten:
Einerseits habe ich Lust, dort kreativ zu sein und bin gespannt, in welchen Formaten das funktioniert. Andererseits finde ich meine ersten Posts noch wenig kreativ und die fühlen sich nur zum Teil wie „Ich“ an.
Aber da bin ich eventuell auch etwas ungeduldig 😉 Wir werden sehen.
Ich glaube, mir ist das deswegen auch so aufgefallen, weil ich in derselben Woche wieder meinen Newsletter geschrieben habe.
Newsletter ist bisher das Medium, in dem ich mich am meisten wie ich selbst fühle und am meisten von mir zeige.
Und das ist eben: Durchaus mal ernst und professionell (weil das bin ich ja auch). Aber eben auch irgendwie funkelnder / glitzernder?
Im letzten Newsletter habe ich zum Beispiel die 3 Instagram Reels gezeigt, die ich in letzter Zeit am witzigsten fand. Und ein paar Zeilen später war dann ein ernsterer Artikel zum Thema Klimawandel verlinkt.
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Fettfeindlichkeit in Literatur
Content note: Beispiel für Fettfeindlichkeit
Ich hatte im Juli eine intensive Hörbuch-Phase. Unter anderem habe ich einen Krimi gehört. In einer Szene ging es um die Tante einer Hauptfigur:
Die sei mit 60 im Schlaf an Herzinfarkt gestorben. Es wurde aufgeführt, dass dies nicht überraschend war, weil: Sie war dick, ernährte sich von „fried foods, packets of crisps, bars of chocolate“. Außerdem hat sie immer viel Zucker in Kaffee und Tee gemacht. Und 40 Zigaretten am Tag geraucht.
Aber sie war liebevoll! Im Gegensatz zum ermordeten Vater dieser Hauptfigur. Der Vater wurde übrigens als schlank und fit beschrieben.
🙄🙄🙄
So viel geballte Fettfeindlichkeit hatte ich länger nicht mehr in einem Buch gehört / gelesen. Also subtilere, „feinere“ Formen von Fettfeindlichkeit sind in sehr vielen Büchern. Aber so viele Vorurteile gegenüber dicken Menschen in einem Absatz: Heftig.
Zufälligerweise bin ich am Tag danach über diesen Artikel gestolpert: „The American Novel Has A Major Problem With Fat People“ von Emma Copley Eisenberg. Darin schreibt sie u.a. (übersetzt):
„Wenn man zeitgenössische amerikanische Belletristik liest, schwimmt man durch ein Meer von Fettphobie, die so normal ist, dass sie in Buchbesprechungen fast nie erwähnt wird, und diejenigen, die sie aufrechterhalten, werden mit dem National Book Award ausgezeichnet oder zu nationalen Bestsellern. Wenn ich auf diese fettfeindlichen Momente stoße, bin ich gezwungen, eine Entscheidung zu treffen: Ist der Einblick in das Menschsein, den dieser Roman bieten könnte, den Schaden wert? Oft bin ich an der übergeordneten Vision des Autors interessiert, aber die beiläufige Ablehnung der Körper der Mehrheit der Amerikaner erzeugt eine erschütternde Wirkung.“
Das Problem ist selbstverständlich kein rein us-amerikanisches. Es ist genauso in der Literatur anderer Länder zu finden (das oben genannte Hörbuch war zum Beispiel von einem britischen Autor).
Was mich immer wieder erschüttert:
Wie allgegenwärtig Fettfeindlichkeit ist.
Wie normal es früher für mich war, solche Sätze zu lesen.
Wie normal es auch heute noch für viele andere Menschen ist.
Welche Auswirkungen es auf mich hatte und hat, überall solche Beschreibungen von dicken Menschen zu lesen / zu hören / zu sehen.
Welche Auswirkungen es auf uns alle hatte und hat.