Monatsrückblick Oktober 2024

Nov. 12, 2024 | Rückblick | 0 comments

In der ersten Hälfte des Oktobers (und im September) hat mich vor allem mein Gehirn beschäftigt – weil es nicht so funktioniert hat wie ich es wollte.

Die zweite Hälfte des Oktobers war dann weniger dramatisch – es dominierten Hot Dogs und Lakritz.

Wenn neurodivergent sein definitiv keine Superkraft ist

Im September und Oktober habe ich mir mehrmals gewünscht, dass mein Gehirn anders (besser?) funktioniert.

Ich bin neurodivergent und habe selten den Wunsch, nicht neurodivergent zu sein.

Ich würde meine Neurodivergenz nicht als „Superkraft“ bezeichnen, aber ich finde sie meistens völlig ok.

Oft mag ich sogar wie mein Kopf funktioniert:
Ich mag meine Kreativität, meine Neugier, meinen Humor, mein vernetztes Denken, etc.

Um zu erklären, was im September und Oktober so schwer war, muss ich etwas ausholen:

Eine Herausforderung im selbständigen Teil meiner Arbeit:
Ich habe oft keine Deadlines mehr. Mein Gehirn funktioniert aber besser, wenn es eine Deadline gibt.

Früher bestand meine Selbständigkeit „nur“ aus Prozessbegleitung, Fortbildungen und Coaching.
Da gab es immer einen Termin, auf den hin ich etwas vorbereitet habe.

Jetzt entwickle ich zusätzlich Onlineangebote und kümmere mich um Marketing und Sichtbarkeit (das ist die seeeeehr verkürzte Darstellung;).

Ob etwas fertig wird, interessiert – erst einmal – außer mir niemanden.

Das bedeutet, ich muss aus mir heraus eine Dringlichkeit entwickeln. Oder eine andere Motivation finden.

Was neben Deadlines für mein Gehirn funktioniert: Interesse und Neugier.
Etwas neues, aufregendes zu machen, kann auch eine Motivation sein. Und dabei helfen, in die Umsetzung zu kommen.

Ich hatte Ende August angefangen, mein mehrwöchiges Programm zum Thema Körper zu überarbeiten (nachdem ich es im Mai / Juni getestet hatte).

Es gab weder eine Deadline von außen, noch habe ich etwas Neues gemacht (ich hatte das Angebot ja schon entwickelt).

Ich wollte eigentlich Anfang September fertig sein, dann Mitte September, dann Anfang Oktober. Es wurde dann der 14.10.

Und klar: Wenn ich rauszoome, kann ich sehen, dass eine Verzögerung von 1,5 Monaten nichts schlimmes ist und dass es trotzdem eine Riesenleistung ist, so ein Angebot zu entwickeln und rauszubringen.

Im September und Anfang Oktober allerdings war es wirklich schwer.

Ich fand es frustrierend, immer wieder die Erfahrung zu machen, dass ich etwas machen will, aber mein Kopf gerade nicht so funktioniert wie es dafür notwendig wäre.

Das ist auch das, was unglaublich schwer zu erklären ist:
Vor allem neurotypische Menschen denken dann schnell, es geht um (Mangel an) Willenskraft oder um (Mangel an) Disziplin.

Und klar: Ich habe versucht, freundlich zu mir zu sein.
Ich habe aber immer wieder gemerkt: Beim Thema Kopf fällt mir das immer noch viel schwerer als beim Thema Körper.
(Beim Thema Körper probiere ich das mit der Freundlichkeit mir selbst gegenüber aber auch schon deutlich länger aus;)

Was dann letztendlich geholfen hat:
Motivation 1:
Ich war irgendwann wirklich sehr genervt und hatte etwas Spannendes in Aussicht, mit dem ich mich lieber beschäftigen wollte. Das ging aber erst, wenn ich das Programm fertig überarbeitet habe.

Motivation 2:
Ich habe in meiner Austauschgruppe mit anderen Selbständigen erzählt, dass ich bis 10.10. fertig sein will. Also „accountability“ (gibt es dafür ein gutes deutsches Wort?).

Aus 4 Wochen werden 6 Wochen

Wie ich weiter oben nebenbei erwähnt habe: Mein Programm „Mich mit meinem Körper anfreunden“ ist überarbeitet und kann ab jetzt gebucht werden.

Was ist neu / anders?
In der Testphase war das Angebot noch 4 Wochen lang. Ich habe es entzerrt und die Inhalte auf 6 Wochen verteilt – und neue Impulse ergänzt.
Damit sind die einzelnen Wochen weniger dicht. Das hilft dabei, in Ruhe den eigenen Körper zu beobachten und neue Verhaltensmuster auszuprobieren.

Es gibt jetzt zwei Impulse zum Einstieg, um besser reinzukommen ins Programm und mehr mitzunehmen.

Es gibt einen Bonus:
Ein kleines Mini-Coaching am Ende (als Audio Impuls), um die Entwicklung aus den 6 Wochen zu sichern und über nächste Schritte nachzudenken.

Denn die 6 Wochen sind der Anfang für die lange Reise zur Körperakzeptanz.

Herbst im Norden

Im Oktober war ich eine Woche im (geliehenen) Camper unterwegs: In Schweden und Dänemark.

Eine Beobachtung:
Ich finde es immer wieder verwunderlich, wie Reisen meine Essgewohnheiten verändert. Also nicht nur, weil es in anderen Ländern anderes Essen gibt.

Was ich meine: Ich verbinde mit bestimmten Ländern bestimmtes Essen – und esse diese Dinge fast nur dort. Auch wenn ich sie in Deutschland bekommen könnte.

Beispiel 1:
Lakritz. Mag ich in Deutschland nur so mittelgerne. Aber wenn ich in skandinavischen Ländern bin, wird Lakritz auf einmal interessanter – und es schmeckt mir auch besser.

Beispiel 2:
Hot Dogs. Sobald ich in Dänemark bin, sagt mein Körper: Hot Dog.
Weil Hot Dogs für mich fest verbunden sind mit Sommerurlauben in Dänemark. Und kleinen Imbissbuden an Häfen, wo es meistens nicht so viel anderes gibt.

Abseits von Essen gab es auch anderes:
In Dänemark war Ærø das Ziel.
Ich kannte diese Insel in der sogenannten „dänischen Südsee“ bisher nur aus dem Sommer. Dann ist Ærø wunderschön, aber stellenweise auch ziemlich voll.

Mitte Oktober war es immer noch wunderschön, aber deutlich ruhiger.

Hier ein paar Eindrücke:

Ausblick auf den nächsten Monat

Ich möchte wieder mehr Schreiben, also auch wieder mehr Bloggen. Demnächst gibt es hier also wieder mehr zum Lesen.

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